
Dieser Blog bietet einen Überblick über Beleuchtungssysteme für Hubschrauberlandeplätze und Helidecks, mit besonderem Fokus auf die betrieblichen und regulatorischen Anforderungen gemäß ICAO Annex 14 Volume II, CAP 437 und den ATEX-Richtlinien.
Er richtet sich an Branchenprofis mit Erfahrung in der Luftfahrt oder im Offshore-Betrieb, die präzise Einblicke in Compliance, Verarbeitungsqualität und technische Funktionalität benötigen.
Beleuchtung als betriebliches Sicherheitssystem
In Hubschrauberoperationen sind Visuelle Landehilfen (VLAs) von entscheidender Bedeutung. Eine korrekt ausgelegte Beleuchtung ermöglicht es Piloten, die räumliche Orientierung zu wahren – insbesondere bei Nebel, Nachtflügen oder unter schwierigen maritimen Bedingungen.
Ein gut integriertes Beleuchtungslayout erhöht die Sicherheitsmargen und unterstützt gleichzeitig standardisierte Entscheidungsprozesse während des Anflugs und der Landung.
Beleuchtung erfüllt zudem eine Compliance-Funktion: Internationale Standards ermöglichen es Betreibern, Umgebungen zu schaffen, in denen Piloten Landezonen schnell und eindeutig erkennen können – unabhängig von Wetterbedingungen oder regionalen Unterschieden in der Infrastruktur.

Standardbasiertes Design: ICAO Annex 14 vs. CAP 437
ICAO Annex 14, Band II
Annex 14, Band II ist die weltweite Referenz für die Auslegung von Hubschrauberlandeplätzen und Helidecks – einschließlich aller Beleuchtungsaspekte. Er definiert unter anderem:
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Abstände und Lichtstärken für FATO- und TLOF-Zonen
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Farbkonventionen (weiß für FATO, grün für TLOF)
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Maximale Leuchtenhöhen
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Einheitliche Abstrahlwinkel
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Bevorzugung von eingelassenen gegenüber oberflächenmontierten Leuchten
Obwohl Annex 14 rechtlich nicht bindend ist, wird er weltweit von zivilen Luftfahrtbehörden als Grundlage herangezogen und eignet sich besonders für nicht-ölgebundene Offshore-Anwendungen wie Windparks, Vermessungsschiffe oder Krankenhaus-Landeplätze.
CAP 437
Für Betreiber auf dem UK Continental Shelf, in norwegischen Gewässern oder anderen Nordsee-Gerichtsbarkeiten ist CAP 437 der anerkannte Standard. Herausgegeben von der UK Civil Aviation Authority, schreibt er unter anderem vor:
- Verwendung von ATEX-zertifizierten, explosionsgeschützten Leuchten
- TD/PM-Kreis- und “H”-Beleuchtung mit definierten Intensitäten
- Grüne Perimeterbeleuchtung (Flutlicht wird nicht empfohlen)
- Niedrigprofil-Leuchten (≤ 25 cm, idealerweise ≤ 15 cm)
- Strenge Abstrahlwinkelprüfungen und vollständige Dokumentation
Obwohl CAP 437 in erster Linie für die Offshore-Öl- und -Gasindustrie entwickelt wurde, finden seine Vorgaben zunehmend Anwendung in anderen Bereichen.


Entwicklung der Anforderungen an Helideck-Beleuchtung
Frühere Ausgaben von ICAO und CAP 437 waren weniger streng. Wichtige Aktualisierungen im Laufe der Jahre umfassen:
- Abschaffung von orangefarbener Beleuchtung, da diese Vögel anzieht
- Schrittweises Entfernen von Flutlichtanlagen, um „Black Hole“-Illusionen im Anflug zu vermeiden
- Verpflichtender Einsatz von TD/PM-Kreis- und “H”-Layouts zur präzisen Landungsausrichtung
Diese Änderungen basieren auf Unfallberichten und Pilot-Feedback und erhöhen die Landungssicherheit – insbesondere offshore oder bei eingeschränkter Sicht.
Die ICAO enthält inzwischen auch Offshore-Richtlinien, was bedeutet, dass CAP 437 in niedrigen Risikobereichen, in denen ATEX– oder vollständige Offshore-Systeme nicht erforderlich sind, nicht mehr zwingend angewendet werden muss.
Kostendruck und Überkonformität
Viele Betreiber in den Bereichen Offshore-Windenergie, maritime Forschung und Hybridnutzungsschiffe stehen vor Herausforderungen durch Überkonformität. Die ATEX-Anforderung der CAP 437, die im Öl- und Gassektor sinnvoll ist, kann in nicht explosionsgefährdeten Umgebungen die Kosten und die Wartungskomplexität deutlich erhöhen.
Beispielsweise installieren Windparkversorger, Kabelverleger und Superyachten häufig komplette ATEX-Systeme, obwohl sie nur in Zone 2 oder in nicht gefährdeten Bereichen betrieben werden. Mehrere Flaggenstaaten akzeptieren inzwischen nicht ATEX-zertifizierte Beleuchtung hinter der Schiffsbrücke oder in geschützten Positionen. LNG-Carrier sind ein gutes Beispiel, bei denen Ausnahmen auf Grundlage von Risikobewertungen gewährt wurden.
Holland Aviation bietet ICAO-konforme Systeme, die speziell auf diese Anforderungen zugeschnitten sind – regulatorisch abgestimmt, aber ohne unnötige Mehrkosten.
Materialien, Haltbarkeit und Lebenszyklusüberlegungen
Offshore-Beleuchtungssysteme sind extremen Bedingungen wie starker UV-Strahlung, Wind, Salznebel und Vibrationen ausgesetzt. Manche Hersteller verwenden Kunststoffoptiken oder feuerverzinkten Stahl, die zwar anfangs die Mindestanforderungen erfüllen, jedoch schnell verschleißen. Kunststoffe neigen zum Vergilben oder Rissbildung, und verzinkte Teile korrodieren in der Meeresluft.
Holland Aviation verwendet für Offshore-Anlagen Edelstahl 316 und gehärtete Glasoptiken für maximale Klarheit und lange Lebensdauer. Unsere Systeme sind für eine Betriebsdauer von 20 bis 30 Jahren unter harten maritimen Bedingungen ausgelegt.
Wo keine ATEX-Zertifizierung erforderlich ist, liefern wir nicht-ATEX-Versionen, die nach denselben strukturellen Standards gefertigt sind und so Haltbarkeit ohne Überkapitalisierung bieten.

Zertifizierungen und globale Projekterfahrung
Die Systeme von Holland Aviation werden hergestellt gemäß:
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ISO 9001 (Qualitätsmanagement)
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ISO 14001 (Umweltverantwortung)
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ISO 45001 (Arbeitsschutz und Sicherheit)
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ICAO-konforme Beleuchtung mit optionaler Zertifizierung durch Dritte
Innovation für eine sich wandelnde Branche
Wir investieren kontinuierlich in die nächste Generation von Beleuchtungssystemen. Unser Entwicklungsplan umfasst:
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NVG-kompatible Leuchten
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Solar-integrierte Designs
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Fernwartung und Überwachung
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Intelligente Dimmung und lichtabhängige Anpassung
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Flexible Kits für hybride ICAO- und CAP 437-Anwendungen
Während sich ICAO und CAP 437 weiterentwickeln, sorgen wir dafür, dass unsere Systeme stets konform, zukunftssicher und anpassbar an vielfältige Einsatzumgebungen bleiben.
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